Einer der jüngsten Triebe der kreativen Madrider Musikszene ist das Duo Zaruk, bestehend aus der Cellistin Iris Azquinezer und dem seit 2005 in Spanien lebenden deutschen Gitarristen Rainer Seiferth. Auf ihrem Debut »Hagadá« widmen sich Zaruk ganz der Musik der sefardischen Juden, die Ende des 15. Jahrhunderts aus Spanien vertrieben wurden und sich in verschiedenen Regionen des Mittelmeerraumes ansiedelten. Ihre Lieder sind eingefärbt von den Klängen dieser Gegenden und immer ist in ihnen auch ein Hauch von Wehmut zu spüren über die verlorene spanische Heimat, Sefarad. Die mündliche Überlieferung dieser Melodien ließ viele unterschiedliche Interpretationen und Instrumentierungen entstehen. Diesen »Spiel«raum nutzen die beiden Ausnahme-Musiker im besten Sinne des Wortes: in Zaruk s Arrangements finden Klassik, Jazz und traditionelle Musik, Komponiertes und Improvisiertes, Minimalismus und Virtuosität gemeinsame Wege und erschaffen dabei Bilder von großer Ausdruckskraft und Farbentiefe. Die Klangpalette auf »Hagadá« wird durch die Stimme der baskischen Sängerin María Berasarte, die Percussions von David Mayoral (u. a. Jordi Savall, L Arpeggiata), das Santur von Bill Cooley (u. a. Ana Alcaide, Piers Faccini) und die hypnotischen Klänge des von Ravid Goldschmidt gespielten Hang auf wunderbare Weise erweitert. Zu den Musikern: Iris Azquinezer (1984) studierte Violoncello in Deutschland und Spanien, absolvierte Diplomstudium und Konzertexamen mit Auszeichnung an der Musikhochschule Detmold, sowie den Master in Orchestermusik und ein Zusatzstudium für Kammermusik an der Musikhochschule Dortmund. Am Conservatorio Superior de Madrid studierte sie Kammermusik mit Günter Pichler. In Kammermusik-Festivals in Deutschland und der Schweiz arbeitete sie u. a. zusammen mit Marco Rizzi, Xenia Jankovic, Gerhard Weinberger, U. A. Mathé, Candida Thompson, Claudius Hermann, Paolo Giacometti und Gerhild Romberger. Iris Mutter, María Escribano, war Komponistin für Zeitgenössische Musik und führte sie früh in diese Klangsprache ein. Schon mit 16 Jahren wirkte sie mit bei CD-Einspielungen mit Werken ihrer Mutter. Mit dem Detmolder Ensemble »Vinorosso« erkundete sie die traditionelle Musik Osteuropas und wirkte bei vier CD-Aufnahmen mit. In Spanien arbeitet Iris regelmäßig zusammen mit den bekannten Namen der Pop- und Liedermacherszene wie z. B. Michel Bublé, Antonio Orozco, Rozalén oder Vanesa Martín. Ihre 2014 veröffentlichte Cello-Solo-CD »Azul y Jade« enthält sowohl die ersten zwei Suiten Johann Sebastian Bachs als auch eigene Kompositionen. Das gewagte Konzept fand großen Anklang in der spanischen Fachpresse und es folgten zahlreiche Solokonzerte in denen sich Iris Azquinezer als reife, facettenreiche und hochsensible Interpretin behauptete. »Von Zeit zu Zeit erscheinen CDs, scheinbar aus dem Nichts, die durch einen wundervollen Wagemut bestechen. ›Azul y Jade‹ erfüllt diese Voraussetzungen.« (Stefano Russomanno, ABC Cultural, Spanien) Rainer Seiferth (1973) studierte klassische Gitarre an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim. Meisterkurse u. a. bei Ralph Towner, Dusan Bogdanovic und Ken Zuckerman bestärkten ihn in seinem Wunsch, die Grenzen der Konzertgitarre durch Jazz, Folk und Weltmusik zu erweitern. 2005 verlagerte er seinen Lebensmittelpunkt nach Madrid. »Guadiela«, seine erste CD mit durchwegs eigenen Kompositionen, erschien 2009 und wurde von einem Ensemble hochkarätiger Musiker der spanischen Szene eingespielt. Live wurde sie u. a. im Madrider Círculo de Bellas Artes und beim Gitarrenfestival Ruhr präsentiert. Mit seinem Trio »Solano« veröffentlichte er 2013 die CD »Viento Adentro«, auf der sowohl Eigenkompositionen als auch Bearbeitungen Alter Musik und spanischer Folklore zu hören sind. Für dieses Projekt studierte Seiferth zwei Jahre lang historische Zupfinstrumente am Konservatorium El Escorial. Seitdem gehören Vihuela und Barockgitarre zu seinem festen Instrumentarium. Seit 2012 ist Rainer Gitarrist der toledanischen Sängerin und Nyckelharpa-Virtuosin Ana Alcaide. Konzertreisen mit ihr führten ihn u. a. nach Indonesien, Usbekistan, Kanada, Bulgarien, Italien und mehrmals im Jahr nach Deutschland. Live und im Studio spielte er u. a. zusammen mit Daniele di Bonaventura, Franca Masu, Fausto Beccalossi, Mariano Díaz, Chris Kase, Benny Greb, Dieter Weberpals, Claus Boesser-Ferrari, Uli Bögershausen, Mehmet Ergin, Ravid Goldschmidt, David Mayoral und Aleix Tobias. »Rainer Seiferth ist einer dieser ausländischen Freigeister, vom Süden Spaniens verzaubert und ausgestattet mit der nötigen Sensibilität um diese Leidenschaft in künstlerischen Ausdruck von beachtlicher Schönheit umzusetzen.« (David Romero, Cuadernos de Jazz, Spanien)Disc 11 Las tres hermanicas2 Kol dodi3 A la scola de la allianza4 Como la rosa en la huerta5 Hagada6 Desde hoy la mi madre7 Adio querida8 A la una yo naci9 Los Guisados de la berenjena10 A la nana y a la buba11 Avridme galanica12 La vida es un pasaje13 Aide jano
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