In Still Walking erzählt Hirokazu Kore-eda (Nobody Knows) die Geschichte eines Ge-schwisterpaars, das mit den jeweiligen Familien ihre bejahrten Eltern besucht - auf den ersten Blick eine vollkommene alltägliche Situation. Doch der Grund des Treffens ist we-niger alltäglich: Sie versammeln sich im Gedenken an den Tod von Junpei, dem älteren Bruder, der vor 15 Jahren ertrank, als er einem Jungen im nahe gelegenen Meer das Le-ben rettete. Der pensionierte Vater Shohei, vormals ein Arzt, trauert immer noch um Junpei, den glänzenden Jugendlichen und designierten Erben seiner Klinik, während er seinen lebenden Sohn Ryota, einen arbeitslosen Kunstrestaurator, als zweitklassig be-trachtet. Doch Kore-eda lässt diesen Konflikt nicht mit lautstarken Konfrontationen auf-brechen. Er interessiert sich fürs Leben aus der Perspektive des Todes, hier indem er das Seelenleben einer Familie betrachtet und dies auf einen Zeitraum von 24 Stunden be-grenzt. Sein Film ist ein in sich ruhendes Kleinod.
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