Puccini begann mit der Komposition von Manon Lescaut im Jahr 1889. Es war ein Akt höchster Kühnheit, denn nur fünf Jahre zuvor hatte Massenet Manon uraufgeführt, die auf demselben Roman von Abbé Prévost basiert. Die Geschichte spielt in Frankreich und Louisiana im frühen 18. Jahrhundert und konzentriert sich – anders als bei Massenet – auf das Schicksal und die Tragödie des Helden, des Chevalier des Grieux, und seiner Geliebten Manon. Die unaufhörliche melodische Schönheit und die Dramatik der Oper wurden sofort erkannt, und die Uraufführung war ein überwältigender Triumph, der Puccini zum Nachfolger Verdis und zum größten italienischen Opernkomponisten machte. Neunzig Jahre nach der Uraufführung 1893 in Turin wurde das Werk vom Royal Opera House in Covent Garden inszeniert. Die Inszenierung von 1983 wurde von Giuseppe Sinopoli dirigiert, der sein britisches Operndebüt mit so bemerkenswerter Wirkung gab, dass die Times ihn als »Europas spektakulärsten neuen Opernstar« bezeichnete. Zur Besetzung gehörten drei der größten Vertreter ihrer Rollen: Plácido Domingo als romantischer Held, dessen Darbietung »Anlass zum Staunen gab« (The Spectator), die strahlende Kiri Te Kanawa als Manon und Thomas Allen als ihr Bruder Lescaut. Die weitgehend traditionelle Inszenierung von Regisseur Götz Friedrich war ein großer Theatererfolg.
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