Wer kennt sie nicht: Lulu – die Schlange, das süße Raubtier, die Urgestalt des Weibes – so kennen wir sie, entsprungen Wedekinds und anderer Männer Phantasie: die gefährliche Kindfrau. In Peter Zadeks Hamburger Inszenierung sieht man eine neue "Lulu", die mit der grandiosen Hauptdarstellerin Susanne Lothar die Sprache des Körpers ungezwungen und unablässig einsetzt: Nichts ist natürlicher als die Nacktheit, nichts wahrhaftiger und wirklicher als ihre Wünsche. Objekt der Begierde ist sie noch immer, doch als Subjekt. Lulus Lust-Spiel ist endlich mehr als ein verklemmtes moralisierendes Aufklärungsmelodram, in dem die Liebe nur ein Wort ist. Nach erfolgreichen Gastspielen in Wien und Paris hatte der WDR 1991 unter der Fernsehregie von George Moorse diese außergewöhnliche Theater-Inszenierung von Peter Zadek mit Susanne Lothar, Ulrich Wildgruber, Ulrich Tukur, Matthias Fuchs, Heinz Schubert, Jutta Hoffmann und vielen anderen hervorragenden Schauspielern bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen aufgezeichnet.
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